In München sind unzählige Leute – meist ohne es zu wissen – schon an einem Ort vorbeigekommen, wo „z“ seine Finger im Spiel hatte …
Z-Rok (sprich: zet – rock, aka Wolfgang Lehnerer) ist vor allem ein „style – type writer“ – eine „schreib-Maschine“ – der das geschriebene Wort voller Leidenschaft ästhetisch optimiert, zu 100% handgemacht und dadurch lebendig.
Seine Wurzeln sind offensichtlich, doch längst hat er sich von den gängigen Standards des „traditionellen New Yorker“ Graffiti losgelöst und verleiht ihm frische Impulse. Mit einer Vielfalt von innovativen, aber auch herkömmlichen Techniken entstehen vielschichtige Kaligramme. In diesen verschmelzen die Schrift und ihr üppiges Beiwerk zu einer Einheit der fließenden Farben, Flächen, Linien und Materialien und alles entfacht eine Synergie von Harmonie und explosiver Dynamik.
Die Bandbreite dessen, was er hervorbringt, sucht nach seinesgleichen: Dass er schon vielen Wänden einen bunten Anstrich verpasst hat, versteht sich von selbst. Aber man findet bei ihm auch alle möglichen Formate von Leinwänden, bevölkert von einzelnen riesigen und Heerscharen winziger Buchstaben; aus Modelbausätzen bis ins kleinste Detail handwerklich ausgefeilte Wort- bzw. Style- Skulpturen; „Marker im Lackmantel“ und noch viele andere, oft ironische, „Eingrichtl“ des neuen Millenniums.
Mit seiner außergewöhnlichen Handschrift – insbesondere mit dem „z“ – zeigt er inzwischen über mehr als 20 Jahre zahllose Variationen der uns so geläufigen Formen des Alphabets: wie durch ein magisches Auge erblickt er in der alltäglichen Welt das verborgene Reich der Schriftzeichen und umgekehrt offenbaren sich im graphischen Kosmos organische und architektonische Strukturen.
Z-Rok führt das alte Handwerk der Kaligraphie in neue Dimensionen durch die Trennung der Lettern vom Text. Der illuminierte Buchstabe, der ursprünglich den Text nur angeführt hat, nimmt nun den zentralen Raum ein, losgelöst von den Worten entwickelt er seine eigene Kraft und Sprache.